Konzeption

Unser Bild vom Kind

Jedes Kind ist von Geburt an, ein vollwertiger Mensch. Es hat seine persönliche Art zu sehen, zu fühlen, zu denken und sich zu äußern, es hat sein persönliches Tempo und es hat ein Recht auf Liebe, Anerkennung und bestmögliche Bildung.

Jedes Kind will die Welt, Dinge, Lebewesen, Vorgänge die es in seinem Erfahrungsfeld, in Medien oder in seinen Fantasien sieht verstehen und in eine Beziehung zu sich bringen.

Es will durch unterschiedliche Wege wie, Experimente, Versuch und Irrtum, durch das Ausloten von Grenzen seine Handlungskompetenz erweitern.

Kinder sind leidenschaftliche, begeisterte Forscher, Entdecker und Konstrukteure ihrer Entwicklung, ihres Wissens und ihres Könnens für sich alleine und in der Gemeinschaft mit Anderen.

In unserer Kindertagesstätte erhalten die Kinder vielfältige Anlässe zur Vertiefung und Wiederholung, sodass das Wissen und die Motivation langfristig erhalten bleibt und gesteigert wird.

Durch unseren pädagogischen Ansatz hat jedes Kind das Recht und den Freiraum, seine Bildung aktiv mit zu gestalten. Dies ist für uns ein wichtiger Aspekt, um die Rechte der Kinder zu wahren. 

Auf der Grundlage der UN-Kinderrechtskonvention verstehen wir uns als Anwalt der Kinder. Gemeinsam mit allen Beteiligten setzen wir uns für die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern ein. Wir sind nicht bereit, Unmenschlichkeit hinzunehmen und erheben deshalb, wo geboten unsere Stimme gegen ihre Ursachen.

Die Arbeit nach dem offenen Ansatz in der Kita Pauline

Wir verstehen unsere Kindertagesstätte neben der Familie als weiteren Lebensbereich, in dem die Kinder wichtige Erfahrungen für sich und ihre Entwicklung sammeln können.

Arbeit nach dem offenen Ansatz ist bei uns ein inklusives Konzept. Offen für alle Kinder, niemand wird ausgegrenzt, alle können teilhaben und sich einbringen.

In unserer Arbeit ist es ein zentrales Anliegen, die Erfahrung persönlicher Eigenständigkeit und gemeinschaftlicher Verantwortung für Kinder und Erwachsene erlebbar zu machen.

Seit Januar 2019 arbeiten wir deshalb nach dem offenen Ansatz.

Unsere Angebote entwickeln wir innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Bildungsbereiche durch fachkompetente engmaschige Beobachtung der Kinder, der Partizipation der Kinder in möglichst vielen Bereichen und einer guten Struktur, die Kindern und Eltern Sicherheit geben.

Der gezielte und kontinuierliche Austausch im päd. Team, mit den Eltern und dem Fachverband, sowie den aktuellen Erkenntnissen aus dem Fachbereich runden den pädagogischen Prozess ab.

Jede Familie hat für ihre Orientierung und Verlässlichkeit eine/n fest zugeteilte/n Bezugserzieher/in als Ansprechpartner.

So bindet die Arbeit nach dem offenen Ansatz Kinder allen Alters und Voraussetzungen in einen gemeinsamen Prozess aktiv ein und bietet Raum für Beteiligung und Selbstbestimmung.

Das bedeutet, dass Kinder bei ihrem individuellen Entwicklungsstand und ihrer Lernausgangslage abgeholt werden. Kinder mit erhöhtem Förderbedarf werden dabei genauso berücksichtigt wie alle anderen Kinder.

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen die Entwicklungsbedürfnisse der Kinder, denen wir in unserer Einrichtung und im Angebot gezielt nachkommen.

Material und Angebote greifen unterschiedliche Lebens- und Lernausgangslagen auf und bieten individuelle Entwicklungs- und Lernwege sowie Unterstützung.

Das Wohlbefinden des Kindes mit seinen Eigenheiten bilden den Kern unseres Handelns, daher stehen die Signale der Kinder im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit.

Die offene Arbeit ist ein Prozess und bedeutet für uns, nicht stehen zu bleiben, immer bereit zu sein, voneinander und miteinander zu lernen, sich kritisch mit sich und seinem Handeln auseinander zu setzen.

Wir gehen in der offenen Arbeit davon aus, dass sich jedes Kind entsprechend seiner Fähig- und Fertigkeiten in seinem Tempo weiterentwickelt. Ein Grundgedanke der offenen Arbeit ist, das Kind als grundsätzlich aktiv, neugierig und interessiert anzusehen. Wir unterstützen diesen Prozess durch die vielfältigen Aktions- und Handlungsfelder.

Zentrale Ziele sind dabei die Erhöhung von Selbstvertrauen, Eigeninitiative und Selbstwirksamkeit der Kinder. Bindung, Spiegelung und Rahmung der Kinder sind uns ein wichtiges Anliegen, die wir durch gezielte Bildungsangebote und -impulse unterstützen.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass wir so unseren gesetzlich verankerten Bildungsauftrag für alle Kinder noch besser erfüllen können.

Grundlegende Ziele der Arbeit sind:

  • Individuelle Entwicklung – Unterstützung und Begleitung des Kindes zu einer eigenständigen Persönlichkeit
  • Soziale Kompetenzen – Wir fördern und stärken die Gemeinschaftsfähigkeit des Kindes und die Entwicklung seiner sozialen Fähigkeiten
  • Lernkompetenzen – Wir fördern die Neugier des Kindes am spielerischen Lernen und seine ganzheitliche Entwicklung

 

Primäre Erziehungs- und Bildungsbereiche in unserer Einrichtung

Wahrnehmung, Bewegung, Sprache, Interkulturelles Lernen, Beziehungen, Religiosität

Alle anderen Bildungsbereiche wie musisch-ästhetische Bildung, mathematische und naturwissenschaftliche Bildung sowie Körper und Gesundheit sind natürlich ebenso Bestandteil unseres Alltags.

Sprachförderung

Wir bieten Sprechanreize im Alltag und begleiten den Alltag durch Sprache. Wir etablieren vielfältige Sprechanlässe und unterstützen eine Gesprächskultur in den Gruppen. Auch musikalische und rhythmische Angebote begleiten unseren Alltag. Eine zusätzliche Beobachtung und Förderung durch geschulte Kollegen/-innen gehört selbstverständlich dazu.

Religiosität

Durch die Sensibilisierung der Kinder für die begreifbare und unfassliche Welt, das Wahrnehmen und zelebrieren von schönen Momenten und der Gemeinschaft, die Vermittlung von Werten im Umgang miteinander und das Kennenlernen unterschiedlicher Religionen, das Erzählen biblischer Geschichten und das Feiern christlicher Feste zeigen wir den Kindern eine Möglichkeit ihr Leben zu gestalten.

Sexualkonzept

Wir sind uns einig, dass die Entdeckung des eigenen Körpers, Sinneserfahrungen unterschiedlichster Art, Kenntnisse über den eigenen Körper und seine Vorgänge zu unserem Bildungsauftrag gehören. Wir sind uns auch einig darüber ,dass dabei individuelle, familiäre und kulturelle Grenzen beachtet werden müssen und werden und dass Grenzverletzungen jeglicher Art nicht geduldet werden.

Förderung der Wahrnehmung

Unsere Raumgestaltung (auch im Außengelände) und unser Materialangebot ermöglichen bereits den 2-jährigen Kindern Sinnes- und Wahrnehmungserfahrungen unterschiedlicher Art. Das Erforschen der Umwelt (drinnen und draußen) macht neugierig und fördert Interesse an verschiedenen Bildungsbereichen.

Interkulturelles Lernen

Das Wahrnehmen und das Kennenlernen unterschiedlicher aber auch gemeinsamer Traditionen und Feste sind ein Bestandteil unseres Alltags. Unterschiedliche Sprachen und Gewohnheiten werden als Bereicherung und nicht als Belastung gewertet.

U3 Konzept

Wir nehmen wahr, dass Kinder unter 3 Jahren andere Bedürfnisse haben und richten unseren Tagesablauf, die Raumgestaltung und die Angebote danach aus. Besonders eng arbeiten wir mit den abgebenden Eltern zusammen um einen behutsamen Übergang in die Kita zu ermöglichen. Wir betreuen in jungen Kinder in einem geschützteren Rahmen und legen viel Wert auf einen guten Übergang in die Gruppe der Älteren.

Vorschulkonzept

Unsere Vorschularbeit soll nicht als Verschulung verstanden werden. Hier werden die Kinder spielerisch an Themen herangeführt, die sowohl ihre kognitiven, emotionalen, motorischen und sozialen Fähigkeiten, als auch ihre Konzentrationsfähigkeit fördern. Sie werden damit auf möglichst alle Anforderungen vorbereitet, die die Schule an sie stellt. Dies geschieht sowohl im Alltag, in den Morgenkreisen als auch durch gezielte Projekte und eine Vorschul-AG.

Bewegungsangebote 

Die Räume und das Außengelände sind so gestaltet, dass den Kindern Bewegungsanreize/-erfahrungen in vielfältiger Weise möglich sind. Geschultes und gut motiviertes Personal ist vorhanden.

Beziehungen

Wir stärken das Gemeinschaftsgefühl durch Rituale, Lieder, Aktionen, Gruppenkreise usw. Die Stärkung der Wahrnehmung und der Äußerung von Gefühlen, die Entwicklung von Konfliktlösungsstrategien und die Förderung der Eigenständigkeit sind für uns wichtige Punkte zur Entwicklung einer guten sozial-emotionalen Kompetenz.

Inklusion, Diversität, Gender

Es gibt in unserer Kindertagesstätte eine Vielfalt von Familien, Sprachen, Herkunft und Individuen.
In unserem Menschenbild erkennen wir die Unterschiedlichkeit und Individualität jedes einzelnen Kindes an.
Jedes Kind ist uns willkommen und wird mit seinen Bedürfnissen und Stärken gesehen, unabhängig von Kulturen, Lebensstilen, Herkünften, Förderbedarfen, Religionen, Alter, Sexualität, Erstsprache oder Entwicklungsstand.

Alle Kinder sind mit den gleichen Rechten ausgestattet – ein Recht auf ungehinderte Bildung.

Jedes Kind, jede Familie und jeder Mitarbeiter ist ein wichtiger Teil unserer Kindertagesstätte und sie sollen Inklusion und Diversität als selbstverständliches Miteinander erleben und eventuell vorhandene Barrieren oder Vorurteile im Miteinander abbauen. Dadurch erlernen die Kinder einen rücksichts- und respektvollen und natürlichen Umgang untereinander.

Die gemeinsame Bildung, Erziehung und Betreuung lassen Kinder erfahren, dass jeder Mensch individuell ist. Ihre Vielfältigkeit, ihre eigenen Stärken und Schwächen werden als selbstverständlich empfunden.

Den Kindern wird ein Zusammenleben aufgezeigt, in dem sie sich aufgrund ihres Geschlechts, ihrer Herkunft, ihrer körperlichen, kognitiven, sprachlichen, kulturellen und sozial-emotionalen Voraussetzungen voneinander unterscheiden.
Die Kinder erhalten die Chance anderen Kulturen und Sprachen kennenzulernen, können unterschiedliche körperliche Voraussetzungen mit ihren eigenen Möglichkeiten vergleichen.

Das Lernen mit-, unter- und voneinander bewirkt eine Stärkung der Kinder in ihrer gesamten Entwicklung. Das gemeinsame Spielen ist für Kinder, das bedeutsamste Kommunikationsmittel untereinander.

Mädchen sind anders und Jungen auch. Wir sind uns bewusst, dass Unterschiede im Lernen, der Entwicklung in verschiedenen Bereichen, der sozialen Vernetzung, der Interessen neben den individuellen Unterschieden durchaus auch geschlechtsbedingt sein können und lassen dies zu. Unterschiedliche Materialien und Angebote stehen sowohl Mädchen als auch Jungen zur Verfügung. Wir informieren uns und bilden uns fort.